Natursoziologie?


Was hat die Soziologie mit Natur zu tun? Mehr als es auf den ersten Blick scheint. Denn das, was wir unter „Natur“ verstehen, ist bei näherem Hinsehen ein reichlich artifizielles, in sich widersprüchliches Konstrukt. Mal existiert sie so gut wie gar nicht mehr auf Erden, mal ist letztlich alles Natur. Mal ist sie ein Paradies, mal ein schutzloses Bambi, mal Objekt, mal Subjekt, mal "Mutter Natur", mal "schlägt sie zurück".

Was unsere Zeitgenossen gerade meinen, wenn sie von Natur sprechen, hängt von den jeweiligen Gegebenheiten, von Kultur und Subkultur, vor allem aber von ihren aktuellen Interessen und sozialen Bindungen ab. Der Mensch ist halt sowohl ein Sozial- als auch ein Naturwesen, und beides lässt sich nicht einfach auseinanderdividieren - schon gar nicht von denjenigen, die sich mittendrin befinden. Das macht „Natur“ zu einem grundsätzlich multiwissenschaftlichen Thema.

Natur-Wissenschaft mit anderen Mitteln


Das gilt umso mehr, als die vordergründig allein zuständigen Naturwissenschaften nichts darüber sagen, was Natur ist, sondern nur, wie sie funktioniert. Das war eine grundlegende Bedingung ihrer enormen, aber einseitigen Erfolge. Die Seite natursoziologie.de versteht sich als Beitrag zur Erweiterung des Blickfeldes mit sozialwissenschaftlichen Mitteln.

Folgerichtig steht nicht das wissenschaftliche, sondern das alltägliche Verhältnis zur Natur im Vordergrund. Dem entspricht mit Blick auf potenzielle Leser eine eher populärwissenschaftlicher Anmutung der Fragestellungen und ihrer Bearbeitung im Sinne von relativ elementaren Themenfeldern, überschaubaren Methoden, nachvollziehbaren Befundberichten und plausiblen Deutungen. Der in der Soziologie ebenso beliebte wie ausufernde Metadiskurs über Theorieansätze und Methoden bleibt auf das Nötigste beschränkt:

Quellenangaben zu den jeweiligen Literaturhinweisen finden sich im Literaturarchiv.
Kontakt: Redaktion natursoziologie.de