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Umwelt statt Natur

Wenn in den vergangengen Jahrzehnten in Politik, Medien und Bildung von "Natur" die Rede war, dann ging es vor allem um Umweltprobleme und deren naturwissenschaftlich-technische Hintergründe. Bis heute landen Internet-Suchanfragen zu Naturthemen vorzugsweise in diesen beiden Sparten. Folgerichtig wurde das Thema Natur seitens der Sozialwissenschaften, nachdem die gesellschaftlichen Auswirkungen ökologischer Fehlentwicklungen unübersehbar geworden waren, im umweltwissenschaftlichenen Kontext abgehandelt.

Akzeptanzstudien

So geschehen auch in den ersten "Umweltbewusstseinsstudien" des Bundesamtes für Umweltschutz, mit denen sich das federführende Umweltministerium seit dem Jahre 2000 der mentalen Rahmenbedingungen und Resonanz seiner Aktivitäten versichert. Natur als eingenständiges Thema tauchte darin nur am Rande auf (exemplarisch beim Thema Landschaftsbild), und dann auch nur in der Beschränkung auf Bewusstseinseffekte. Mit deutlicher Verspätung versuchte das ebenfalls vom Umweltministerium geführte Bundesamt für Naturschutz mittels thematisch ähnlich eingeschränkten Bevölkerungsumfragen die Erfolgschancen seiner Naturschutzkampagnen zu erkunden. Weil es dabei vorrangig um naturschutzadäquete Einstellungen ging, werden sie unter der Rubrik Wertorientierungen abgehandelt.

Ökologisch korrekt

Eine die Generationen verbindende Gruppe stellt die der Lehrer dar. Zu Natur und Umwelt befragt, wissen sie sehr genau, welche Antworten man von ihnen erwartet. Sie sind ökologisch absolut korrekt.

Quellenangaben zu den jeweiligen Literaturhinweisen finden sich im Literaturarchiv.
Kontakt: Redaktion natursoziologie.de